Projekt Mauschbacher Bruch

Karte: Landesamt für Geobasisinformationen Rheinland Pfalz; Grafik: Elke Rapp
Mauschbacher Bruch; Rot-grün schraffierte Flächen sind FFH- und Vogelschutzgebiete (Natura2000) )

Zum unserem Projekt Mauschbracher Bruch wurde von der Stiftung „Naturerbe Rheinland Pfalz“ ein Projektblatt erstellt. Eine Bildschirm-Version der PDF-Datei steht hier zum Download bereit (Acrobat Reader erforderlich).

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Projekt Mauschbacher Bruch
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Das Wiederherstellen der alten Kulturlandschaft, das Erhalten von Wasserflächen im Mauschbacher Bruch und die Wiederansiedlung des Weißstorches im Hornbachtal als ineinander greifendes Leitprojekt.

Stand bei der Arbeit der NABU-Ortsgruppe anfangs Vogelschutz im Mittelpunkt, so stellten wir bald fest, dass die dauerhafte Pflege von Lebensräumen eine breitere Basis braucht. Unterstützt durch Spenden und Zuschüsse begannen wir mit dem Erwerb schützenswerter Lebensräume. Heute betreuen wir Gebiete von ca. 22 ha Fläche.

Den Schwerpunkt bildet aktuell das Feuchtgebiet Mauschbacher Bruch.

Mauschbacher Bruch, Luftaufnahme
Mauschbacher Bruch, Luftaufnahme

Stand mit Beginn des Projektes „Mauschbacher Bruch“:

Die früheren landwirtschaftlich genutzten Mähwiesen in einem Mäander des Hornbaches bei Mauschbach wurden mit der Flurbereinigung der Gemeinde Mauschbach der Herzog-Wolfgang-Stiftung mit Sitz in Zweibrücken zugeschlagen und zunächst noch von den örtlichen Landwirtschaftsbetrieben weiter bewirtschaftet.

Mit dem allgemeinen Rückgang der Landwirtschaft wurden dann aber auch die schwierig zu bearbeitende Talaue von den örtlichen Bauern nach und nach aufgegeben,

Es bildetet sich zunächst in der nassen Wiesenlandschaft ausgedehnte Bestände aus verschiedenen Seggenarten zu denen sich nach kurzer Zeit aufkommende Verbuschung durch Bruch- und Öhrchenweide, Pappel- und Erlenaufwuchs gesellte.

Als die NABU-Gruppe Zweibrücken im Jahre 2003 das Areal von der Herzog-Wolfgang-Stiftung erwarb, war der Aufwuchs verbreitet mannshoch.


Um die zunehmende Verbuschung der Talaue zu unterbinden und um die Kulturlandschaft der offenen Wiesen und damit die frühere Artenvielfalt des Bruchs wiederherzustellen, begann der NABU die Landschaftspflege dort zunächst mit Maschineneinsatz. Als umweltschonender und nachhaltiger erwies sich jedoch bald die Ganzjahresbeweidung mit Schottischen Hochlandrindern. Seit dem Jahr 2006 drängt eine kleine Rinderherde die Verbuschung im Bereich der Talaue zurück, so dass wieder eine offene Wiesenlandschaft mit eingebundenen Wasserflächen entstand.

Schottische Hochlandrinder beweiden die Feuchtwiesen,Foto: Elke Rapp
Schottische Hochlandrinder beweiden die Feuchtwiesen,Foto: Elke Rapp

Der Beweidungserfolg zeigte sich zunächst durch die Rückkehr der Feuchtwiesenvegetation mit den jahreszeitlichen Blütenfolgen der Sumpfdotterblume, Sumpfiris, Sumpfampfer, Mädesüß, Blutweiderich, Wiesenstorchschnabel und andere.

Von den eingesetzten Rindern werden Nassflächen bedrohende Neophyten wie beispielsweise das Indische Springkraut, die Kanadische Goldrute und den Riesenbärenklau bevorzugt ab geweidet und inzwischen ausgerottet.

Als Richtwert für die Größe der Rinderherde hat sich mit einem Tier/ha als ideal heraus gestellt, wobei kurzzeitige höhere Besetzung sich als nicht schädlich erwiesen hat, sofern die Herdengröße wieder zurück geregelt wurde.

In der wie beschrieben gepflegten Talaue begann der NABU im Jahr 2005 mit der Wiederansiedlung des Weißstorches mittels Aufstellung von Nisthilfen. Bereits 2006 brütete ein Weißstorchenpaar erfolgreich. Seitdem kehrt es jedes Jahr – auch zur Freude der Bevölkerung – in den Mauschbacher Bruch zurück. Bislang wurden 24 Jungstörche aufgezogen, die alle flügge ins Winterquartier zogen.

Diesen Bruterfolg will der NABU auf das gesamte Hornbachtal ausdehnen. Im Jahr 2008 stellte er in Mauschbach eine weitere Nisthilfe auf, die von einem Storchenpaar zunächst nur vorübergehend angenommen wurde. Erst im Jahr 2014 brütete dort ein zweites Paar. Weitere Standorte für Nisthilfen sind aufgestellt, angenommen, aber noch kein Bruterfolg.

Storchenpaar im Anflug auf das Nest, Foto: Bernd Wagner, 2015
Storchenpaar im Anflug auf das Nest, Foto: Bernd Wagner, 2015

Der Beweidungserfolg zeigte sich zunächst durch die Rückkehr der Feuchtwiesenvegetation mit den jahreszeitlichen Blütenfolgen der Sumpfdotterblume, Sumpfiris, Sumpfampfer, Mädesüß, Blutweiderich, Wiesenstorchschnabel und andere.

Von den eingesetzten Rindern werden Nassflächen bedrohende Neophyten wie beispielsweise das Indische Springkraut, die Kanadische Goldrute und den Riesenbärenklau bevorzugt ab geweidet und inzwischen ausgerottet.

Als Richtwert für die Größe der Rinderherde hat sich mit einem Tier/ha als ideal heraus gestellt, wobei kurzzeitige höhere Besetzung sich als nicht schädlich erwiesen hat, sofern die Herdengröße wieder zurück geregelt wurde.

In der wie beschrieben gepflegten Talaue begann der NABU im Jahr 2005 mit der Wiederansiedlung des Weißstorches mittels Aufstellung von Nisthilfen. Bereits 2006 brütete ein Weißstorchenpaar erfolgreich. Seitdem kehrt es jedes Jahr – auch zur Freude der Bevölkerung – in den Mauschbacher Bruch zurück. Bislang wurden 24 Jungstörche aufgezogen, die alle flügge ins Winterquartier zogen.

Diesen Bruterfolg will der NABU auf das gesamte Hornbachtal ausdehnen. Im Jahr 2008 stellte er in Mauschbach eine weitere Nisthilfe auf, die von einem Storchenpaar zunächst nur vorübergehend angenommen wurde. Erst im Jahr 2014 brütete dort ein zweites Paar. Weitere Standorte für Nisthilfen sind aufgestellt, angenommen, aber noch kein Bruterfolg.

Ein Ergebnis der Pflegemaßnahmen ist ebenso, dass die früher nur sporadisch beobachteten Bekassinen in der jetzt wieder entstehenden Wiesenlandschaft mit immer fließenden Quellen und großen Nassflächen im Mauschbacher Bruch regelmäßig anzutreffen sind. Auch der Kiebitz brütete inzwischen zweimal im Bruch. Ebenso regelmäßig anzutreffen ist der Eisvogel, der im nahen Bachbett des Hornbaches seine Bruthöhlen hat.

Bekassine; Foto: Frank Derer
Bekassine; Foto: Frank Derer

Zudem sind inzwischen als Brutvögel im Bruch zu finden:

Stock- und Krickente, Nilgans, Grau-, Silber- und Seidenreiher (als Futtergäste) Teich- und Wasserralle, Teich- und Sumpfrohrsänger, Rohrammer, Kuckuck, Schwarzkehlchen, Garten- und Hausrotschwanz, Zilpzalp, Fitis, Bach- und Gebirgsstelze, Feldschwirl, Pirol, Grün-, Bunt- und Kleinspecht, Wiesenpieper, Zaunkönig, Neuntöter, und weitere Kleinvogelarten.

An Greifvögel wurden Mäusebussard, Sperber, Habicht, Baumfalke,Turmfalke, Rot- und Schwarzmilan, Waldkauz und Waldohreule beobachtet.

Eine Teil-Bestandsaufnahme des Libellenbestandes im Jahr 2008 ergab einen Nachweis von 17 Arten, darunter sieben auf der „Roten Liste“ gefährdeter Arten verzeichnete.

Inzwischen ist die Liste der beobachteten und bestimmten Libellenarten auf 24 Arten gewachsen.

mehr zu den Libellen im Hornbachtal

Blaue Prachtlibelle, Paarungsrad
Blaue Prachtlibelle, Paarungsrad

Das Vorkommen von Amphibien wurde noch nicht speziell untersucht und beschränkt sich daher eher zufällige Beobachtungen wie die Sichtung von Berg-, Kamm- und Fadenmolch, Erdkröte , Wasser- und Grasfrosch und der Ringelnatter.

Vorkommende Fische sind die Rotfeder und der Dreistachelige Stichling in den Gräben und Tümpel aus zufälligen Sichtungen.

Ebenso ist das Vorkommen von Schmetterlingen auf zufällige Beobachtungen begrenzt. Gesehen wurde bisher der Schwalbenschwanz, Distelfalter, Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, C-Falter, Admiral, Schachbrett, Landkärtchen, Blutströpfchen, Skabiosen-Bläuling und als Besonderheit der Feuchtflächen liebende Große Feuerfalter, sowie der Kleine Feuerfalter und die Goldene Acht.

Fachliche Kartierung der vorhandenen Flora, der vorkommenden Insekten und der Weichtiere steht noch aus.

Spezifische Schutzmaßnahmen für diese Arten, sind die Erhaltung der Wasserflächen. Weitere Massnahmen sind in der Planung. Zum Teil sind sie bereits durch die Beweidung selbst umgesetzt, wie die Schaffung von Freiflächen in Wassernähe.

So bleibt nach 8 Jahren Ganzjahresbeweidung festzustellen, daß eine Konstanz eingetreten ist und eine Artenvielfalt wieder vorhanden ist, die in den letzten beiden Jahren durch die Zuwanderung eines Biberpaares noch gekrönt wurde,


Das Projekt leistet – neben der Vermittlung von Naturschutzkonzepten - einen merklichen Beitrag zur Entwicklung des sanften Tourismus im ländlichen Raum.


Zweibrücken, 08.02.2015



NABU-Gruppe Zweibrücken


Hans Göppel

Stellvertr. Vorsitzender