Foto: Turmfalke, Bernd Wagner
Liebe NABU Mitglieder!
Im Naturschutz gibt es viele Arbeitsgebiete und Themen. Damit wir mehr Bereiche als bisher ansprechen und mehr Engagierte kennenlernen, laden wir zum monatlichen Stammtisch einen Gast ein. Am Anfang wird das Thema vorgestellt und daran schließt sich ein Gespräch miteinander an. In den letzten Monaten haben wir u.a. mit Werner Mang über seine Arbeit für die Fledermäuse und mit Ewald Hüther über die Problematik der Asiatischen Hornissen gesprochen. In den nächsten Monaten freuen wir uns auf einen Abend mit Sara Morreale über ihre Arbeit bei einem Planungsbüro und mit unserem Mitglied Andreas Schmitt über den Naturschutz im Privatwald. Wenn Sie uns einen Gast nennen können oder gerne selbst ein Thema vorstellen wollen, melden Sie sich. Wir würden uns freuen.
Eine weitere Änderung beim NABU Zweibrücken ist der Newsletter. Damit wir auf kurzfristige Termine aufmerksam machen und an die im Programm erinnern können, verschicken wir einmal im Monat eine E-Mail an die Mitglieder, die uns ihre E-Mail-Adresse mitgeteilt haben. Wenn Sie gerne den Newsletter erhalten möchten, schreiben Sie uns:
Der NABU Zweibrücken hat einige Grundstücke (insgesamt über 20 Hektar), die wir für unsere Naturschutzziele pflegen. Vor den Arbeitseinsätzen verschicken wir E-Mails mit den Einzelheiten zu den anstehenden Arbeiten und weitere Informationen. Wir haben schon eine erfreulich große Zahl von Helfern:innen, aber wir würden uns sehr freuen über Verstärkung. Eine Eintragung auf die Mailingliste verpflichtet zu nichts.
Eine letzte Information zum Verein: Ab Mitte August findet turnusgemäß eine Mitgliederwerbeaktion statt. Die NABU-Mitglieder Hans-Jürgen Flickinger und Gerd Ruck gehen wieder von Tür zu Tür um Unterstützer:innen für unsere Arbeit zu gewinnen. Sie sind am Namensschild zu erkennen und führen einen Werbeausweis mit sich. Sie nehmen kein Geld entgegen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Ansprechpartner:innen haben wir für die vielfältigen Arbeiten des Vereins – bei den Arbeitseinsätzen auf unseren Grundstücken, beim Beobachten und Monitoring von Vögeln und anderen Tieren, bei der NAJU Kindergruppe und vielem anderen mehr. Deshalb hoffen wir auf eine große Resonanz bei dieser Werbeaktion, so wie es auch bei den letzten der Fall war.
Ihr NABU Vorstand
Wer in Weselberg über die Felder spaziert, der kann etwas ganz besonders Schönes entdecken: auf der Streuobstwiese unseres Mitglieds Andreas Schmitt stehen nicht nur jede Menge schöne alte und junge, gepflegte Hochstämme, es finden sich auch Ansitzstangen für Greifvögel und ein XXXXL-Insekten- und Kleintierhotel, wie zumindest ich zuvor noch keines gesehen habe.
Der Insektenturm, der beileibe nicht nur Habitat für Insekten, sondern auch für Kleintiere wie Erdkröten, Marder, Eidechsen, Mauswiesel, Igel, Blindschleiche und Ringelnatter bietet, ist wie folgt aufgebaut: vier Eichenstämme, jeder 6 Meter lang, bilden das äußere Gerüst, so dass ein Turm mit einer Grundfläche von ca. 1,5 x 1, 5 m entsteht. Auf dem Boden zwischen den vier Stämmen liegen lose übereinandergelegt schwere große Bruchsteine aus rotem Sandstein, die jede Menge Platz für sicheren Unterschlupf für Säugetiere und Reptilien bieten.
Über den Sandsteinen hat Andreas mit Holzpfählen eine Zwischenebene angelegt, auf die dann wiederum Lochziegelsteine, Baumstämme mit vorgebohrten Löchern, mit Bambusstäbchen gefüllte Rohre, Rindenmulch in vorbereiteten Drahtkörben und jede Menge Reisig aufgelegt werden.
Eine ganz ganz tolle Naturschutzmaßnahme! Und damit das alles auch noch auf fruchtbaren Boden fallen kann, legt Andreas diesen Turm nicht alleine an- sondern in mehreren Sitzungen (bisher zwei, weitere werden folgen) in Zusammenarbeit mit den Grundschulkindern aus Weselberg. Miriam und ich waren bei der zweiten Aktion am 19.7.2022 dabei und waren begeistert, wie sehr Andreas die Kinder mit seinen Erklärungen in seinen Bann zieht. Da wurden die Spuren im Gras, die in die Sandsteinhöhlen führten, begutachtet und gemeinsam überlegt, was für ein Tier da wohl seine Wohnung eingerichtet hat. Die Ohrenzwicker im Rindenmulch, auf die manche Kinder vorab erschreckt reagierten, untersuchten die gleichen Kinder etwas später ohne Scheu auf der Hand.
Es wurde im Gras nach Lebewesen gesucht und viel, viel erzählt! Und natürlich halfen alle Kinder und Lehrerinnen beim Füllen der ersten Ebene fleißig mit. Als alle Arbeit getan war, hängten die Kinder in den alten Obstbäumen rundherum noch mit Stroh gefüllte Tontöpfe auf. „Da kann der Ohrenzwicker sich verstecken, und weil der wiederum Blattläuse, die Eier von Apfelwicklern, Milben und Gespinstmotten frisst, bleibt der Apfelbaum gesund“, so Andreas, und die Kinder daraufhin: „Dann tut ja der Baum dem Ohrenzwicker und der Ohrenzwicker dem Baum gut!“
Schon jetzt werden Fichtenzapfen für die Folgeaktion am Insektenturm gesammelt. Bei der ersten Aktion im November letzten Jahres hatte Andreas mit den Kindern auch noch Obstbäumchen gepflanzt, und mit der Kita Weselberg hatte er ein paar Tage vorher etliche Tannenbäumchen auf dem Kita-Gelände gepflanzt. Sind die Bäume in ein paar Jahren groß genug, will die Kita einen Weihnachtsbaumverkauf für die Dorfbevölkerung anbieten - regionaler und nachhaltiger geht es nicht.
Andreas ist aber nicht nur für die Tiere und die Kinder unterwegs - er ist außerdem noch Vorsitzender der sehr aktiven Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe und damit sehr aktiv im Bereich Erwachsenenbildung.
Schön, dass du bei uns mit dabei bist, Andreas, ein echter Gewinn für uns, in jeder Hinsicht!
Karin Grgic, 1001 Bäume